Was erwartet Dich als Coachee bei einem Erstgespräch?

Mit einem Augenzwinkern nutze ich eine kürzliche Unternehmung, um die 5 Phasen eines Coaching Erstgesprächs darzustellen. Diese Metapher kannst Du sicher leicht auf Dein persönliches Anliegen übertragen – vielleicht eine berufliche Situation als Arbeitnehmer, eine herausfordernde Situation mit der Entwicklung eines Teams in Deinem Unternehmen, etc.

1) IST-Zustand verstehen

Der Coachee schildert seine Situation: „Ich bin vom Job gestresst und brauche Erholung. Vielleicht ein Urlaub mit einer Aktivität, die meinen Kopf frei macht. Ich möchte raus in die Natur und Zeit mit meinem Partner verbringen. Gleichzeitig möchte ich mir ein herausforderndes, sportliches Ziel setzen…“

Der Coach hört zu und stellt gezielt Fragen, die ihn den Coachee, seine Situation und sein Anliegen verstehen lassen. Bisweilen visualisieren Coach und Coachee dabei das Thema in einem Diagramm.

2) Ziel Formulierung 

Durch gezielte Fragestellungen hilft der Coach dem Coachee ein möglichst konkretes, terminiertes, motivierendes und realistisches Ziel (=> SMART Goal) zu setzen. Das konkrete Ergebnis in der Metapher könnte sein:

“Ich will mit dem Fahrrad über die Alpen bis zu unserem Ferienhaus auf Albarella – aus eigener Kraft von Haustür (München) zu Haustür (Albarella).“ 

3) Strategie, Ressourcen-Check 

Nach der Ziel-Definition unterstützt der Coach den Coachee dabei, seine Strategie zu entwickeln und seine Ressourcen zu analysieren. Im Beispiel könnte das sein: 

  1. “Wieviel Zeit steht dir zur Verfügung? Wie möchtest du sie einteilen? Wann kannst du losfahren? Wie flexibel bist du mit dem Datum?”
  2. „Wie fit bist du? Wie viel kannst du vorher trainieren?“
  3. „Mit welchem Rad möchtest du fahren? Welches Rad hast du?“
  4. „Wie kommst du zurück?“
  5. ”Was ist noch zu tun?”
  6. “Welche Probleme könnten auftreten? Was ist dein Fall-back?”

Mögliche Antworten des Coachees: 

  1. “Ich habe 2,5 Wochen im Juli. Innerhalb dieser Zeit bin ich flexibel. Ich möchte 1 Woche radeln und 1,5 Wochen in Italien verbringen.”
  2. „Ich mache schon viel Sport. Vor der Transalp kann ich noch 2 Monate trainieren, mind. 3x / Woche Sport, 1 Radtour pro Woche und  jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit.“
  3. „Ein großer Teil der Strecke am Anfang und am Ende ist flach. Ich fahre daher mit dem Rennrad statt mit dem Mountainbike.“
  4. „Meine Eltern können mein Auto nach Albarella bringen und für mich stehen lassen.”
  5. „Ich muss noch die Route planen und Hotels unterwegs suchen.”
  6. „Ich habe einen großen Zeitpuffer und kann die Route kürzen. Wenn es gar nicht mehr geht auch mal einen Bus oder Zug nehmen. Ich bin für Regen ausgestattet…”

4) System-Check

Im System-Check – einer Art Realitätsprüfung im großen Kontext – klopft der Coach mit dem Coachee die systemrelevanten Aspekte für das Thema ab. Mögliche Fragen sind hier: 

  • “Wie steht dein Partner zu der Idee? Möchte er überhaupt mit?”
  • “Wollen und können deine Eltern das Auto nach Albarella bringen? Wann fahren sie das nächste mal hin? Was tust du ohne Auto in der Zwischenzeit?”
  • “Wie kannst du sicherstellen, dass du die Trainingszeiten einhältst? Auf was musst du gegebenenfalls verzichten?“

5) Future Pace

In der letzten Phase erarbeiten Coach und Coachee noch die ersten konkreten Schritte der Umsetzung. Fragen könnten hier sein: 

  1. „Wie stellst du sicher, dass du gut vorbereitet bist?“ 
  2. „Was ist deine erste Handlung?“
  3. „Wie motivierst du dich zu trainieren? Was hilft dir, am Ball zu bleiben?”

Coachee Antworten: 

  1. „Ich mache gleich am Wochenende eine Tour mit meinem Partner. Wir planen die Tour übernächstes WE.“ 
  2. „Wir kaufen noch alles nötige am Freitag.“
  3. „Ich hänge mir ein großes Bild der Dolomiten auf.“

Was ist Dein persönliches Anliegen?
Gerne sortiere ich mit Dir die Situation, helfe Dir bei der Erarbeitung eines konkreten, erreichbaren Ziels, dem Entwurf einer angemessenen Strategie und begleite Dich bei der Operationalisierung bis zum Erfolg.

Tagebuch unserer Radl Transalp

Für Interessierte und unsere „zukünftigen Selbsts“ ein kleines Tagebuch der Radl Transalp 2019:

Etappe 5

Für einen Tag ist Etappe 5 mehr als lang genug, und der Tag wird heiß. Doch es juckt uns, möglichst ohne weitere Übernachtung anzukommen. Es locken unter anderem ein Sprung ins Meer, Barfußlaufen am Sandstrand, das Lieblingsgericht im bekannten Restaurant, das "eigene Bett" und auch ein wenig der Stolz, die Tour in 5 Etappen bewältigt zu haben.

Etappe 4

Vernunft über Rekorde: Unseren Gelenken geht es besser. Trotzdem wollen wir nach den Erfahrungen der letzten Tage nichts längerfristig kaputt machen. Daher streichen wir die Pässe Giau und Duran aus der Tour und kürzen die Etappen 4, 5 und 6 auf zwei Etappen zusammen. Etappe 4 bleibt anstrengend, wird uns aber weiter in Richtung Süden bringen.

Etappe 3

Die dritte Etappe kommt mit mehr aktiv zu fahrenden Höhenmetern daher als die ersten zwei. Dafür ist die Strecke kürzer. Über das Würzjoch geht es nach Badia im Gadertal.

Etappe 2

Die zweite Etappe beginnt in Patsch. Wir folgen der Römerstraße, die zusammen mit der Landschaft in fast mystischen Nebel gehüllt ist. Am Brenner wechselt das Wetter, und abgelegene Radwege tragen uns auf oft perfektem Asphalt nach Sterzing und weiter nach St. Leonhard über Brixen.

Etappe 1

Die erste Etappe unserer entschärften Route führt uns vom Tegernsee nach Patsch an der Römerstraße in Tirol. Mein vom Xletix Rennen angeschlagenes Knie ist trotz bester Behandlung noch am Verheilen, und unser Start hat sich ein paar Tage verzögert. Den Start und unsere Etappenziele verschieben wir stückweise nach hinten, um die ersten Tage auf je ca. 90km zu begrenzen.