Die dritte Etappe, von St. Leonhard nach Alta Badia, kommt mit mehr aktiv zu fahrenden Höhenmetern daher als die ersten zwei. Dafür ist die Strecke kürzer.
Das Würzjoch ist unser Ziel und nach einem kurzen Einrollen geht es fast stetig bergauf. Die Aussicht ist wieder herrlich und die gewaltigen Felsmassive der Dolomiten lösen Ehrfurcht aus. Der höhere Druck auf dem Pedal setzt jedoch nicht nur meinem angeschlagenen Knie zu. Er zieht auch Eva in Mitleidenschaft, die erst noch am richtigen Fitting ihres neuen Rads arbeitet.
Bei unserer Pause in der Edelweisshütte ein Stück vor der Passhöhe unterhalten wir uns kurz mit einer Gruppe Rennradler aus Australien. Wir freuen uns, dass wir nach nur 2 Tagen aus eigener Muskelkraft hier sein können, statt erst um die halbe Welt fliegen zu müssen. Nach zwei riesigen Portionen Pasta fühlen wir uns wieder gestärkt und erklimmen das letzte Stück.
Die Ostrampe des Würzjochs hinab nach St. Martin di Tor erfordert öfter den Einsatz der Bremsen. In Alta Badia fühlen wir uns sehr wohl im familiengeführten Hotel „Ciasa Urban“. So beschließen wir, unseren schmerzenden Knien vor der Weiterfahrt erst einmal einen Tag Pause zu gönnen. Cremes, gute Wünsche von daheim und vor allem die traumhaften Ausblicke entlohnen uns geschundene Zweiradtouristen.